VOLLERNTER

Die moderne Holzwirtschaft wirkt auf manche fast wie eine Verwüstung des Waldbodens. Ich selbst kenne mich dafür allerdings zu wenig aus, um mir ein fundiertes Urteil zu erlauben. Was mich vielmehr fasziniert, sind die Maschinen – und die dahinterstehende Technik. Genau diesen Aspekt wollte ich mit meinen Bildern einfangen: mobile Fabriken auf Rädern.

Allein das sogenannte Aggregat vereint unzählige Funktionen, die – soweit ich es verstehe – überwiegend hydraulisch betrieben werden. Aus der Fahrerkabine wird so eine komplexe Steuerzentrale für eine hochspezialisierte Arbeitsmaschine.

Wir leben in einem Hochlohnland, in dem es schlicht nicht wirtschaftlich ist, Bäume in traditioneller Weise zu schlagen und mit Pferden aus dem Wald zu ziehen. Zumal es sich bei dieser Ernte im Juli vermutlich um Käferholz handelte. Solange wir weiter konsumieren, ohne die Konsequenzen mitzudenken, braucht es immer effizientere Maschinen. Im besten Fall tragen sie nicht nur zur Produktivität, sondern auch zur Sicherheit der Waldarbeiter bei.
Wer sich Zeit für die Details nimmt, bekommt eine grobe Vorstellung davon, welche Kräfte hier am Werk sind – um einen ausgewachsenen Baum binnen Minuten zu fällen, zu entasten und in transportfähige Stücke zu zerlegen.

Trotz aller Kritik an der Technik zeigt sich: Diese Maschine ist im harten Arbeitseinsatz. Die mächtigen Reifen erzählen ihre eigene Geschichte – vom Kampf durchs unwegsame Gelände und den Belastungen, denen so ein Gerät Tag für Tag ausgesetzt ist.

Wenn wir es uns im Winter in unseren warmen vier Wänden gemütlich machen, auf Stühlen sitzen und an Tischen essen, denkt kaum jemand daran, welch immense Arbeit hinter jedem einzelnen Stück Holz steckt – und wie der Vollernter still und effizient seinen Teil dazu beigetragen hat.